Klaus Walter Coaching und Supervision
Corona-Beratung
Grundsätze:
Die
besondere
Bedrohung
durch
das
Coronavirus
besteht
darin,
dass
es
eine
hohe
Ansteckungsgefahr
besitzt,
dass
es
einen
schweren
Krankheitsverlauf
und
eine
belastende
Langzeitfolge
verursachen
kann
und
dass
es
noch
keine
hinreichende
Behandlungsmöglichkeit
gibt.
Auf
diesem
Hintergrund
hat
sich
eine
wellenförmig
verlaufende,
weltweite
Pandemie
entwickelt,
die
einige
besondere,
teils
aufwendige
Gegenmaßnahmen
erzwingt.
Ein
Virus
ist
aber
keine
sichtbare
Bedrohung
und
darum
in
der
Realität
erst
verzögert
in
seiner
Auswirkung
erfassbar.
Erst
die
Statistiken
und
der
erlebte
Einzelfall
machen
die
Gefahr
deutlich.
Neben
den
konsequenten
Hygienemaßnahmen
ist
darum
eine
ebenso
konsequente
Aufklärung
über
die
Situation erforderlich, die zudem von vielen Skeptikern unterlaufen wird.
Meine
Beratung
hat
als
oberstes
Ziel,
die
Einrichtung
unter
den
Bedingungen
der
Corona-Epidemie
und
den
jeweiligen
Einschränkungen
nach
dem
Infektionsschutzgesetz
weitgehend
funktionsfähig
zu
erhalten.
Hierzu
muss
auf
die
Besonderheit
der
Einrichtung
eingegangen
werden,
die
spezielle
Anpassungen
zum
Beispiel
der
Hygienekonzepte
und
das
Augenmerk
auf
die
spezifischen
Kontaktverläufe
und
ihre
Gestaltung
verlangen.
Und
es
muss
auf die Menschen geschaut werden, die für die Maßnahmen Einsicht und Motivation entwickeln müssen.
Grundlage
für
die
Sicherung
der
Funktionsfähigkeit
ist,
dass
sich
die
Einrichtung
gegen
eingebrachte
Infektionen
von
außen
schützt
und
mögliche
Infektionswege in der Einrichtung erkennt und so weit wie möglich unterbricht.
Darüber
hinaus
muss
die
Einrichtung
einen
Plan
für
die
Situation
entwickeln,
in
der
es
trotz
alle
Vorsicht
zu
einer
Infektion
oder
auch
nur
dem
Infektionsverdacht gekommen ist.
Welche harten Fakts müssen bekannt sein?
a
.
Wie wird das Virus übertragen?
Bekannt
sind
die
Übertragungswege
über
den
engen,
nicht
kurzfristigen
Kontakt,
wobei
insbesondere
die
Übertragung
durch
Aerosole
problematisch
ist. Durch neue Virusvarianten hat sich die Ansteckungsgefahr noch erhöht.
b
.
Was macht das Virus so gefährlich?
Bislang
gibt
es
noch
keine
hinreichend
sichere
Behandlungsmöglichkeit
und
die
sogenannte
„Durchseuchung“
der
Gesellschaft
ist
noch
nicht
hinreichend erreicht. Es gilt, in der Impfung rasch und konsequent voran zu kommen.
c
.
Wie lässt sich das Virus aufhalten?
In
der
Einrichtung
muss
je
nach
regionalem
Verlauf
der
Pandemie
konsequent
auf
die
Einhaltung
der
Schutzregeln
(AHA-Regeln)
geachtet
werden.
Personal
und
Klientel
ist
zu
motivieren,
diese
Regeln
einzuhalten.
Regelmäßige
Tests
sind
sinnvoll.
Bei
einer
Infektion
in
der
Einrichtung
muss
unmittelbar reagiert werden, mit Quarantänemaßnahmen und Kontaktunterbrechungen.
Wie lauten die aktuellen Vorgaben der Regierung?
Die
Vorgaben
sind
derzeit
an
die
sogenannten
Inzidenzwerten
angepasst.
Je
nachdem,
wie
viele
Ansteckungen
von
100
Erkrankungen
unter
100
000
Bewohnern einer Region ausgehen, sind die Kontaktregeln enger oder weiter gefasst.
1
.
Welche Informationsquelle ist seriös?
Es
gibt
sicherlich
eine
ganze
Reihe
seriöser
Informationsquellen.
Ich
bevorzuge
Informationen
die
vom
Robert-Koch-Institut
sowie
vom
Bundesgesundheitsministerium stammen.
(
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
)
2
.
Als
Bespiel
für
eine
Kontaktregelung,
ausgehend
vom
Beschluss
der
Bundesregierung,
stelle
ich
hier
einmal
das
Kontaktverbot
am
22.03.2020 dar. Diese Regelungen werden von mir in der Beratung immer mit dem aktuellen Stand vorgetragen:
i
.
Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, den Kontakt zu anderen Menschen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
i
i
.
Zu anderen ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern, besser noch 2 Metern, einzuhalten.
i
i
i
.
Aufenthalt
im
öffentlichen
Raum
ist
nur
alleine
oder
mit
einer
zweiten
Person
gestattet
sowie
mit
Angehörigen
des
eigenen
Haushalts.
i
v
.
Individueller Sport bleibt möglich. Ebenso der Gang zum Arzt, zur Arbeit oder zum Lebensmitteleinkauf.
v
.
Gruppen feiernder Menschen in Wohnungen und auf Plätzen sind inakzeptabel.
v
i
.
Gastronomiebetriebe müssen geschlossen werden. Abholung und Lieferung von Speisen ist aber weiterhin möglich.
v
i
i
.
Friseurbetriebe müssen schließen.
v
i
i
i
.
In allen Betrieben ist es wichtig, Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Besucher umzusetzen.
i
x
.
Diese Regelungen gelten für mindestens zwei Wochen.
3
.
Was bedeutet das in der Umsetzung auf die Einrichtung?
Die Regelungen sind teils recht allgemein gehalten und müssen darum auf die
spezifischen Bedingungen der Einrichtung übertragen werden.
Welche Infektionswege gibt es in der Einrichtung?
a
.
Wie sehen Infektionswege theoretisch aus?
Der
problematischste
Übertragungsweg
ist
die
Weitergabe
der
Infektion
über
sogenannte
Aerosole.
Mit
der
Ausatmung
entwickelt
jeder
Mensch
winzige
Feuchtigkeitspartikel
unterhalb
der
Tröpfchenbildung,
also
durch
das
bloße
Auge
nicht
mehr
erkennbar.
Diese
Aerosole
verflüchtigen
sich
im
Freien
rasch
und
sind
darum
hier
nur
bei
sehr
enger
Ansprache
bedeutsam.
In
geschlossenen,
schlecht
belüfteten
Räumen hingegen sind sie der Hauptübertragungsweg.
Der
Hautkontakt
ist
erst
dann
problematisch,
wenn
zum
Beispiel
nach
dem
Händeschütteln
(das
unterbleiben
sollte)
erst
ein
Risiko,
wenn
die
Hand unbedacht zum Mund geführt wird.
Weitere Übertragungswege können zum Beispiel sein: Nutzung desselben Essgeschirrs oder Handtuchs, etc.
Für
die
verschiedenen
Infektionswege
und
-risiken
sind
Mitarbeiter
und
Klientel
zu
sensibilisieren.
Gleichzeitig
müssen
zeitliche
und
materielle Ressourcen geschaffen werden, die Hygienemaßnahmen (z.B. regelmäßige Handwäsche) auch durchzuführen.
b.
Welche offiziellen Kontaktpunkte auf der Grundlage der Unternehmensstruktur gibt es?
Kontakte
in
Räumlichkeiten
sind
in
den
Einrichtungen
an
der
Tagesordnung
und
teils
unverzichtbar.
Dennoch
gilt
es
zu
prüfen,
welche
diese
Kontakte
alternative
gestaltet
werden
können,
Zum
Beispiel
durch
Telefon,
Videochat
oder
durch
zum
Beispiel
durch
Verbesserung
der
Raumbelüftung bzw. durch Wahl größerer Räume.
c
.
Welche informellen Kontaktpunkte (Spontankontakte) gibt es in der Einrichtung?
In
den
Einrichtungen
spielt
Kollegialität
und
Austausch
innerhalb
der
Klientel
eine
bedeutende
Rolle.
Auch
hier
gilt
es
auf
Gestaltungs-
und
Regulierungsmöglichkeiten zu schauen.
d
.
Besuche
zwischen
den
Teilen
der
Einrichtung
sind
bis
auf
die
unverzichtbaren
zu
unterbinden,
unabhängig,
ob
es
sich
um
Mitarbeiter
oder
Klientel handelt!
In
Zeiten
hoher
Inzidenz
spielt
dieser
Punkt
eine
wesentliche
Rolle.
Bei
abnehmender
Infektionszahl
können
Beschränkungen
sicherlich
reduziert werden.
e
.
Welche Kontaktpunkte hat meine Einrichtung nach außen?
Besuche in der Einrichtung sind zu unterbinden!
Weil
die
Infektion
von
außen
in
die
Einrichtung
getragen
wird,
muss
der
wesentliche
Schutz
an
der
„Grenze“
realisiert
werden.
Hier
gilt
es
auch in Abhängigkeit von aktuellen Inzidenzwerten mehr oder weniger strikt zu agieren.
Wie vermeide ich Infektionen an den unverzichtbaren Kontaktknoten?
Grundsätze:
Die
Kontakte
sind
auf
das
absolut
erforderliche
Mindestmaß
zu
reduzieren!
Die
unverzichtbaren
Kontakte
sind
mit
den
zur
Verfügung
stehenden
Mitteln
höchstmöglich hygienisch zu gestalten!
Wo immer möglich, sind Kontakte durch alternative Kommunikationsformen zu ersetzen!
1
.
Welche Kontakte sind aktuell vermeidbar / unvermeidbar?
2
.
Welche Kontakte sind mit anderen Mitteln aufrecht zu erhalten?
i
.
Nutzung von E-Mail, Telefon, Briefpost, Videokonferenz
i
i
.
Neue Delegationen einrichten (Informationsverteiler) um die Knotengrößen zu verringern
Welche Hygienemaßnahmen an den erforderlichen Knotenpunkten sind möglich?
i
i
i
.
Vermeidung von Körperkontakt, Hustenregeln
i
v
.
Einhaltung der Abstandsregel
v
.
Schutzkleidung, Schutzvorrichtungen (z.B.: Plexiglasscheibe)
v
i
.
Häufige Desinfektion von Gebrauchsgegenständen
Zurzeit
sind
der
Anfertigung
dieser
Info
waren
die
Fertigprodukte
schwer
zu
beziehen.
Als
Alternativen
bieten
sich
Seifen,
Scheuermittel und abgekochtes Wasser an. Keine Verdünner oder reinen Alkohol verwenden!
v
i
i
.
Regelmäßige Handwäsche
Wie motiviere ich meine Belegschaft / meine Klientel
Ob die Maßnahmen Erfolg haben, hängt wesentlich von der Motivierung der Betroffenen und deren Einsicht ab.
Hierbei kann Folgendes helfen:
1
.
Aufklärung über die Situation
Siehe auch Punkt 1. und 2.
2
.
Die
Freizeitaktivitäten
und
die
schulische
Betreuung
sind
auf
die
einzelnen
Gruppen
zu
zentrieren
bzw.
mit
alternativen
Mittel
zu
gestalten,
z.B.
mit Videochat!
3
.
Beschäftigung schaffen!
Die
Menge
an
nicht
gefüllter
Zeit
nimmt
durch
Schulausfall,
Schließung
von
Ausbildungsstätten
und
Betrieben
unter
Umständen
enorm
zu.
Die
Freizeit
ist
durch
Kontaktverbote
fast
ausschließlich
auf
kleine
Teile
der
Einrichtung
(in
der
Regel
betreute
Gruppen)
reduziert.
Dies
schafft
Langeweile
und
erhöht
den
Frustrationspegel.
Die
ungenützte
Energie
muss
darum
mehr
als
im
sonstigen
Leben
gelenkt
werden.
Möglichkeiten können sein:
•
Nutzung von sozialen Medien ausweiten
•
Ideenpool der Beteiligten einrichten
•
Beteiligte an den Lösungen beteiligen (Achtung! Ungefährlichen Kontakt dafür einrichten!)
•
Freizeitangebote für Einzelne und untrennbare Gruppen stärken
•
Bücher- und Filmausleihe
•
Onlinewettbewerbe im Intranet
•
Onlinepartys statt Coronapartys
4. Übertretungen nicht tolerieren
Ohne
Frage
ist
die
Situation
frustrierend
und
die
Sozialkontakte
fehlen.
Zwar
sind
Motivationsarbeit
und
Anreize
für
Alternativen
schaffen
Sanktionierungen
unbedingt
vorzuziehen,
aber
wir
haben
es
mit
einer
Gefahrensituation
zu
tun,
die
zwangsläufig
nach
Eingreifen
verlangt,
wenn Regelungen nicht funktionieren oder unterlaufen werden.
•
Konsequenzen
für
Belegschaft
(auch
eine
negative
Kommunikation
zu
notwendigen
Veränderungen
in
der
Einrichtung
und
zu
den
Regelungen durch die Regierung sind nicht zu akzeptieren!)
•
Konsequenzen für Klientel
Welchen Plan habe ich für den Fall einer Infektion bzw. eines Infektionsverdachtes?
a
.
Was muss ich vorbereiten für diesen Fall?
b
.
Mitarbeiter und Klientel der Einrichtung für die Information über Infekte und Infektverdacht verpflichten!
c
.
Wie kann ich betroffene Personen isolieren?
d
.
Wie lässt sich eine Quarantäne für betroffene Teilbereiche der Einrichtung gestalten? Was gehört alles zum betroffenen Teilbereich?
e
.
Lässt sich der Infektionsweg rekonstruieren und für weitere Infektionsgefahr unterbrechen?
f
.
Welche Institutionen müssen informiert werden?
g
.
Welche Institutionen können die Einrichtung unterstützen?
Dieses
Skript
beschreibt
Eckpunkte
für
die
Beratung
stationärer
sozialer
Einrichtung
für
den
Umgang
mit
den
Bedingungen
einer
Pandemie
-
hier
mit
dem
Coronavirus.
Da
sich
die
Erkenntnisse
über
dieses
Virus
und
die
resultierende
Erkrankung
aktuell
rasch
weiterentwickeln, stellen diese Eckpunkte eine Momentaufnahme dar.