Klaus Walter Coaching und Supervision
Auswahl eines Therapiehundes
Wenn jemand in seiner therapeutischen Arbeit ein Tier einsetzen möchte, dann steht er oder sie vor der Frage, welches das richtige Tier ist. Eine richtige Tierauswahl bedeutet mehrerlei:
o
Ich muss mich fragen, was ich mir als Tierhalter für ein Tier zutraue?
o
Ich muss mir der Anforderungen an dieses Tier bewusst werden?
o
Da es im Folgenden um einen Therapiehund geht, muss ich die Frage stellen, welche Hunderasse geeignet ist?
o
Ich muss mich fragen, ob das ganz spezielle, individuelle Tier ein geeignetes „Wesen“ für den geplanten Einsatz hat?
Nach
den
Richtlinien
der
International
Association
of
Human-Animal
Interaction
Organizations
zu
tiergestützter
Therapie
und
tiergestützten
Aktivitäten
sollen
nur
domestizierte
Tiere
herangezogen
werden,
die
mit
Menschen
und
deren
unterschiedlichen
Verhaltensweisen
zurechtzukommen.
Dies
sind
Tiere,
die
traditionell
mit
Menschen
zusammen
leben.
Unter
diese
Richtlinien
fällt
der
Hund
zunächst
einmal
fraglos.
Er
ist
seit
Jahrtausenden
domestiziert,
hat
sich
mit
der
Erfüllung
verschiedenster
Aufgaben
und
mit
dem
Einfügen
in
das
Rudel
Familie
längst an die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Menschen angepasst.
Es
dürfen
natürlich
nur
Tiere
eingesetzt
werden,
deren
Gesundheit
und
Friedfertigkeit
nachgewiesen
ist.
Der
international
anerkannte
„Pet
Partners
Skills
and
Aptitude
Test
®
“
wurde
entwickelt,
um
Minimalanforderungen
beim
Screening
von
Tieren
zu
definieren,
die
bei
tiergestützten
Therapien
oder
Aktivitäten
eingesetzt
werden
sollen.
Ich
werde
diesen
Test
noch
vorstellen.
Was traue ich mir als Tierhalter für ein Tier zu? Bin ich mir der Anforderungen durch ein Tier bewusst?
Für
die
Beantwortung
dieser
Fragen
greife
ich
auf
eine
Sendung
des
WDR
vom
7.
Oktober
2004
zurück,
mit
dem
Titel
“Ein
Freund
fürs
Leben
-
Wie
finde
ich
mein
Wunschtier?“
Darin
stellte Frau Dr.Heidrun Betz, Referentin beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn, Überlegungen an, die ich in ein paar Auszüge vorstellen möchte.
Frau
Gast
rät,
die
Entscheidung
für
ein
Tier
niemals
aus
dem
Bauch
heraus
zu
fällen.
Als
Tierhalter
übernimmt
man
ja
die
Verantwortung
für
das
Wohlergehen
eines
Lebewesens,
das
von
voll
und
ganz
von
einem
abhängig
wird.
Man
müsse
sich
erst
einmal
bewusst
machen,
was
das
bedeutet.
Zum
Beispiel
wird
man
als
Tierhalter
ja
zum
Lebensmittelpunkt
des
Tiers
und
schuldet ihm darum viel Zeit und Zuwendung.
Man
müsse
sich
damit
konfrontieren,
dass
ein
lebendes
Wesen
immer
auch
mal
etwas
kaputt
oder
schmutzig
macht.
Dann
muss
man
bereit
sein,
ein
Häufchen
auf
dem
Teppich
oder
Erbrochenes
mit
gelassener
Ruhe
zu
entfernen,
über
zerbissene
Schuhe
oder
zerkratzte
Tapeten
hinwegzusehen
oder
die
Haare
auf
dem
Sofa
zu
ertragen.
Ein
Tier
bleibt
immer
ein
Tier
und
könne sich nicht gegen seine Natur an unsere Vorstellungen anpassen. Man muss sich an die Eigenarten des Tieres anpassen, nicht umgekehrt.
Man müsse durchrechnen, was ein Tier an Kosten verursacht, wie viel Futter es benötigt, was Zubehör wie Leine, Körbchen, was ein Tierarztbesuch kosten.
Man
muss
sich
bewusst
machen,
dass
ein
Hund
über
15
Jahre
alt
werden
kann,
und
dass
das
Tier
während
der
letzten
Lebensjahre
ganz
besonders
viel
Zuneigung
und
unter
Umständen
auch
teure Tierarztbesuche benötigt.
Die Wahl der geeigneten Hunderasse
Der Ursprung
Grundsätzlich
verfügt
jede
einzelne
Hunderasse
über
bestimmte
Veranlagungen,
die
meistens
auf
die
ursprüngliche
Zielsetzung
der
Züchter
einer
Rasse
zurückgehen.
Mittlerweile
gibt
es
aber
über
350
anerkannte
Hunderassen,
die
bei
der
FCI
(Fédération
Cynologique
Internationale)
-
der
internationalen
Vereinigung
für
Hundewissenschaften
-
verzeichnet
sind.
Es
gibt
Hüte-
und
Treibhunde,
Haus-
und
Hofhunde,
Spitze
und
Hunde
vom
Urtyp,
Lauf-
und
Schweißhunde,
Wach-
und
Schutzhunde,
Gesellschafts-
und
Begleithunde,
Apportier-,
Stöber-
und
Wasserhunde,
Schlittenhunde,
Vorstehhunde
und
viele
andere
Rassen,
die
für
einen
bestimmten
Zweck
gezüchtet
wurden.
Und
genau
diese
über
Jahrzehnte
heran
gezüchteten
Eigenschaften
lassen
sich
nicht
einfach
weg
erziehen.
Es
erweist
sich
daher
zum
Vorteil,
wenn
man
seinem
Hund
ein
Betätigungsfeld
ermöglicht,
das
seinem
heran
gezüchteten
Verhaltensrepertoire
möglichst nahe kommt.
Mindestens
muss
man
sich
als
Hundehalter
aber
bewusst
machen,
für
welchen
Zweck
der
Hund
eigentlich
gezüchtet
wurde
und
somit
keine
falschen
oder
überzogenen
Anforderungen
an
ihn
stellen.
So
bleibt
beispielsweise
ein
Weimaraner
nun
einmal
ein
eingefleischter
Jagdhund,
von
dem
man
schlecht
erwarten
kann,
dass
er
ohne
Leine
in
aller
Ruhe
durch
den
Wald
läuft
und
flüchtendes
Wild
schlechthin
ignoriert.
Oder
kann
man
von
einem
Bernhardiner
verlangen,
dass
er
Agilityturniere
bestreitet
oder
gar
Flyball-Meister
wird?
Fatal
könnte
auch
die
Annahme
enden, dass ein Border Collie ausreichend Beschäftigung hat, wenn er zweimal am Tag für zehn Minuten in den Garten darf.
Nur
wenn
Sie
sich
über
Ihre
Lieblingshunderasse
informieren,
können
Sie
ungefähr
einschätzen,
ob
das
neue
Familienmitglied
oder
der
neue
Therapiehund
den
Erwartungen
entspricht
oder
nicht.
Des
Weiteren
kommt
hinzu,
dass
jede
Rasse
ihre
rassespezifischen
Eigenarten
hat,
aber
man
dabei
auch
nicht
vergessen
darf,
dass
jeder
Hund
ein
Individuum
ist.
Was
soviel
bedeutet,
dass es selbst innerhalb einer Rasse große charakterliche Unterschiede geben kann. Zu diesen individuellen Wesensmerkmalen komme ich später noch.
Der
Gesetzgeber
hat
sich
seit
einigen
Jahren
intensiver
mit
der
Gefährlichkeit
von
Hunden
in
Zusammenhang
mit
der
Rassenzugehörigkeit
beschäftigt.
Auslöser
waren
Angriffe
von
Hunden
insbesondere
auf
Kinder,
die
durch
die
Presse
gegangen
sind,
weil
sie
katastrophalen
Ausgang
genommen
hatten.
Die
Bundesländer
haben
auf
diesem
Hintergrund
verschiedene
Gesetze
und
Verordnungen erlassen:
Besonders strenge Regeln für als gefährlich eingestufte Hunde (auch wenn an einer solchen Einstufung Zweifel angebracht sind)
In so genannten Landeshundegesetzen wurden vorwiegend folgende Hunderassen (sowohl reinrassige als auch Mischlinge daraus) als gefährlich eingestuft:
-
Pitbull Terrier
-
American Staffordshire Terrier
-
Staffordshire Bullterrier
-
Bullterrier -
Alano -
American Bulldog
-
Bullmastiff -
Mastiff -
Mastino Espanol
-
Mastino Napoletano
-
Fila Brasileiro
-
Dogo Argentino
-
Rottweiler -
Tosa Inu
Im
Oktober
2003
hat
die
Landesregierung
Niedersachsen
die
Rassenfestlegung
auf
Grund
einer
Niederlage
vor
dem
Bezirksverwaltungsgericht
wieder
aufgegeben.
Weiterhin
gilt
aber,
dass
einzelne
Hunde
als
besonders
gefährlich
eingestuft
und
deren
Halter
mit
Auflagen
belegt
werden
können.
Dies
können
aber
Hunde
jeder
beliebigen
Rasse
sein,
die
in
Einzelfällen
als
gefährlich
eingestuft
werden,
zum
Beispiel,
wenn
sie
eine
Schutzhundausbildung
haben
oder
wenn
sie
durch
Beißen
auffällig
geworden
sind.
In
diesem
Fall
müssen
sie
einem
Wesenstest
(ein
Eignungstest siehe weiter unten) unterzogen werden.
In
§
9
des
Landeshundegesetzes
Niedersachsen
heisst
es:
Die
Sozialverträglichkeit
des
Hundes
kann
nur
durch
einen
Wesenstest
nachgewiesen
werden,
der
von
einer
vom
Fachministerium
zugelassenen
Person
oder
Stelle
durchgeführt
worden
ist.
Der
Nachweis
der
Sozialverträglichkeit
kann
auch
durch
einen
in
einem
anderen
Land
oder
Staat
durchgeführten
Test
erbracht
werden,
wenn das Fachministerium den Test dieses Landes oder Staates als dem Wesenstest nach Satz 1 gleichwertig anerkannt hat.
Auch
wenn
die
Diskussion
um
die
reale
Gefährlichkeit
von
bestimmten
Rassen
weiterhin
kontrovers
geführt
wird,
ist
es
nicht
empfehlenswert,
gerate
einen
Hund
solch
einer
Rasse
bei
der
Arbeit
einzusetzen.
Zum
einen
gerät
man
natürlich
in
den
Sog
dieser
Diskussion
und
schafft
sich
damit
ein
störendes
Thema
und
zum
anderen
muss
man
davon
ausgehen,
dass
selbst
wenn
die
Rassenzuordnung
zu
einer
besonderen
Gefährlichkeit
nicht
zutreffend
sein
sollte,
es
sich
doch
um
eher
schwer
erziehbare
Hunde
handelt.
Es
ist
darum
ratsam,
dass
sich
Unerfahrene
vor
der
Entscheidung für eine bestimmte Hunderasse auf jeden Fall fachkundigen Rat einholen oder einen Kurs besuchen sollten.
Auswahl
Ich
kann
nur
raten,
das
Aussehen
oder
eine
aktuelle
Mode
nicht
zum
Kriterium
für
die
Wahl
einer
Hunderasse
zu
machen.
Viel
bedeutsamer
ist,
dass
sichergestellt
sein
muss,
dass
der
künftige
Hundebesitzer
den
Bedürfnissen
und
Eigenheiten
des
neuen
Partners
mit
seinen
sprzifischen
Eigenschaften
gerecht
werden
kann.
Bei
der
Suche
nach
einem
geeigneten
Hund
kann
man
nur
allzu
leicht
über
zahlreiche
Vorurteile
und
Klischees
stolpern,
die
nicht
unbedingt
der
Wirklichkeit
entsprechen.
Beispielweise
wird
ein
Collie
zumeist
als
besonders
kinderfreundlich
angesehen.
Dazu
hat
sicherlich
die
TV-Serie
"Lassie"
nachhaltig
beigetragen.
Collies
sind
zwar
sehr
wachsam,
treu,
folgsam
und
verfügen
über
einen
ausgeprägten
Schutztrieb,
sind
jedoch
für
das
Zusammenleben
mit
Kleinkindern
nur
bedingt
geeignet.
Sie
sind
nämlich
auch
sehr
sensibel
und
anspruchsvoll,
weshalb
sie
den
Umgang
mit
Kleinkindern
häufig
als
Stress
empfinden. Besser geeignet für den Umgang mit Kindern sind beispielsweise Neufundländer.
Insbesondere
zu
berücksichtigen
sind
die
Wohnverhältnisse,
auch
wenn
genügend
Auslauf
vorhanden
ist.
Für
kleinere
Wohnungen
kommen
natürlich
grundsätzlich
auch
nur
kleine
Hunderassen
in
Frage.
Ist
die
Wohnung
groß
genug,
vielleicht
sogar
ein
Garten
vorhanden,
kann
sich
auch
ein
mittelgroßer
oder
großer
Hund
wohl
fühlen
-
stets
vorausgesetzt,
dass
er
genügend Auslauf erhält.
Vor
allem
Jagd-
und
Hütehunde,
wie
Schäferhund,
Collie,
Australian
Shepherd,
Setter,
Deutsche
Dogge
oder
Dobermann,
benötigen
einen
täglichen
Auslauf
von
zwei
bis
drei
Stunden.
Selbst
der
größte
Garten
kann
diesen
Auslauf
nicht
ersetzen,
da
das
allzu
bekannte
Gelände
dem
Hund
keine
neuen
Reize
mehr
bietet
und
er
sich
schnell
zu
langweilen
beginnt.
Freilich
genügt
Auslauf
allein
noch
nicht,
den
Hund
vor
Langeweile
zu
schützen.
Aufgrund
ihrer
hohen
Intelligenz
benötigen
diese
Tiere
auch
sehr
viel
besondere
Beschäftigung
wie
Suchspiele
oder
Agility-
Training.
Unterforderte,
gelangweilte
Hunde
-
wenn
sie
nicht
phlegmatisch
werden
-
suchen
sich
eine
eigene
Beschäftigung
-
keineswegs
immer
im
Sinne
des
Halters.
Das
umfasst
beispielsweise
das
"Hüten" von Kindern oder Gegenständen, aber auch die Zerstörung der Möbel. Es kann Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden oder sogar Menschen auftreten.
Zu
beachten
ist
auch,
dass
viele
kleine
Hunde
wie
Dackel
oder
Terrier
in
Wirklichkeit
Jagdhunde
sind
und
deshalb
ebenfalls
viel
Auslauf
und
Beschäftigung
brauchen.
Als
Schosshunde
sind
sie
keineswegs
geeignet.
Zudem
verfügen
sie
oft
über
ausgeprägtes
Selbstbewusstsein,
was
besondere
Anforderungen
an
die
Halter
stellt.
So
gelingt
es
beispielsweise
Dackeln,
die
ja
zur
Jagd
auf Fuchs oder Dachs gezüchtet wurden, immer wieder, sämtliche Erziehungsbemühungen erfolgreich über den Haufen zu werfen.
Besonders
selbständig
sind
auch
die
derzeit
in
Mode
gekommenen
Herdenschutzhunde
wie
Maremmano,
Owtscharka
oder
Kangal,
die
meist
durch
ihr
teddybäriges
Aussehen
wie
perfekte
Familenhunde
wirken.
Sie
wurden
jedoch
dazu
gezüchtet,
selbständig
Viehherden
gegen
Raubtiere
und
Diebe
zu
schützen,
weshalb
sie
sich
durch
einen
starken
Schutztrieb
und
ein
ausgeprägtes
Territorialverhalten
auszeichnen.
Aufgrund
dieser
Selbständigkeit
ist
ihre
Bereitschaft
zur
Unterordnung
deutlich
geringer
als
bei
anderen
Rassen,
was
ihre
Erziehung
entsprechend erschwert.
Dieser
kurze
Überblick
macht
wohl
schon
deutlich,
dass
es
nicht
leicht
ist,
sich
für
die
geeignete
Hunderasse
zu
entscheiden.
Wohnverhältnisse,
persönliche
Eigenarten,
Sportlichkeit
und
Freizeit
haben
einen
Einfluss
darauf,
wie
wohl
sich
ein
bestimmter
Hund
bei
Ihnen
fühlt.
Deshalb
ist
es
wichtig,
sich
vorher
ausgiebig
zu
erkundigen
und
insbesondere
auch
unabhängigen
fachmännischen
Rat
bei
zu
ziehen.
Nicht
jeder
Züchter
ist
professionell
genug,
seine
möglichen
Kunden
neutral
und
unabhängig
zu
beraten.
Oft
ist
er
leider
in
erster
Linie
Geschäftsmann
und will verkaufen.
Hundetypen
Ich
stelle
im
Folgenden
eine
Einteilung
von
Hundeeigenschaften
vor,
die
sich
aus
spezifischen
Züchtungsrichtungen
und
Rassengruppierungen
ergibt. Eine umfangreiche Übersicht über die Eigenschaften von Rassen findet man hier:
Hunderassen-Eigenschaften
.
Hütehunde
…
sind
im
Grunde
gute
Familienhunde,
denn
in
ihrem
Ursprung
haben
sie
eng
mit
dem
Schäfer
zusammengelebt
und
gearbeitet.
Sie
ordnen
sich
relativ
schnell
unter,
da
sie
von
jeher
mit
ihrem
Besitzer
eng
zusammenarbeiten
mussten.
Ihr
ganzes
Leben
lang
sind
sie
extrem
gelehrig
und
aktiv,
von
daher
benötigen
sie
viel
sinnvolle
Beschäftigung,
die
sie
geistig
und
körperlich
auslastet.
Die
teils
sehr
sensiblen
Hunde
benötigen
dabei
eine
liebevolle,
aber
auch
konsequente
Führung.
Diese
Hunde
sind
eher
geeignet
für
die
therapeutische
Arbeit,
weil
sie
Stimmungen
sehr
gut auffassen können. Allerdings macht sie dass auch stressanfällig, z.B. im Umgang mit Kindern.
Beispiele:
Border
Collie,
Bearded
Collie,
Collie
(Langhaar/Kurzhaar),
Deutscher
Schäferhund,
Malinois,
Lakenois,
Tervueren,
Berger
de
Brie-
Briard, Puli
Herdenschutzhunde
Diese
Hunde
wurden
gezüchtet,
um
in
entlegenen
Regionen
Süd-
und
Osteuropas
die
Herden
vor
Wölfen
und
Bären
zu
schützen.
Herdenschutzhunde
sind
tagsüber
sowie
nachts
sehr
aufmerksam,
arbeiten
selbständig
und
besitzen
ausgeprägtes
Territorial-
und
Besitzbewusstsein. Genau diese Eigenschaften machen sie zu guten Wächtern.
In
ihrem
eigenen
Revier
dulden
sie
ungern
fremde
Hunde
-
wozu
auch
die
Gebiete
der
regelmäßigen
Spaziergänge
zählen
können
-
in
fremdem
Umfeld
wirken
sie
oft
zurückhaltend
und
unsicher.
Sie
sind
in
der
Regel
Fremden
gegenüber
sehr
misstrauisch.
Sie
halten
sich
gerne
im
Freien
auf,
sind
nicht
auf
ständige
Beschäftigung
aus
und
deshalb
eine
gute
Lösung
für
Menschen
mit
viel
Platz
drinnen
und
draußen,
die
die
Hunde
zwar
um
sich
haben,
aber
nicht
ständig
mit
ihnen
etwas
tun
wollen.
Die
Beschreibung
macht
schon
deutlich,
dass
diese
Rassen
kaum
geeignete
Voraussetzungen für die therapeutische Arbeit haben.
Beispiele:
Akbash,
Kuvasz,
Do
Khyi,
Pyrenäenberghund,
Komondor,
Kangal,
Kaukasischer
Owtscharka,
Perro
de
Pastor
Mallorquin
(Ca
de
bestia), Mastin Español
Treibhunde
Hunde
dieses
Typs
mussten
in
der
Lage
sein,
die
Herden
ihres
Besitzers
Hunderte
von
Kilometern
zu
entfernten
Märkten
zu
treiben.
Dafür
mussten
diese
Hunde
energisch,
sehr
beweglich,
ausdauernd
und
robust
sein.
Sie
arbeiteten
weitgehend
selbständig
und
müssen
sich
dennoch
weiter
unterordnen
als
der
Hirtenhund.
Bei
den
Hunden
handelt
es
sich
um
sportliche,
kräftige
Tiere,
die
eine
Aufgabe
benötigen.
Wegen
ihrer
enormen Energie sind sie nicht unbedingt für den therapeutischen Einsatz geeignet.
Beispiele: Australian Cattledog, Bouvier des Flandres
Haus- und Hofhunde
Unter
diesem
Hundetyp
lassen
sich
alle
Rassen
zusammenfassen,
deren
Aufgabenbereich
sich
auf
den
Besitz
ihres
Herrn
erstreckt.
Diese
Hunde
sind
ortstreu,
wachsam,
Fremden
gegenüber
oft
sehr
misstrauisch.
Sie
benötigen
eine
konsequente,
gute
Führung
und
dürfen
sich
nicht
selbst
überlassen
werden.
Wie
bei
den
Herdenschutzhunden
setzt
auch
dieser
Hundetyp
Kenntnis
im
Hundeverhalten
voraus.
Diese
Hunde
sind
für
den
therapeutischen Einsatz eher nicht geeignet.
Beispiel: Bordeauxdogge, Schnauzer, Pinscher, Deutsche Spitze, Deutsche Dogge, Boxer, Hovawart, Sennenhunde, Rottweiler, Mastiff, Tosa
Terrier
In
ihrem
Ursprung
sind
alle
Terrier
Jagdhunde.
Bis
auf
den
Deutschen
Jagdterrier
sind
heutzutage
jedoch
alle
Terrier
ausgezeichnete
Familien-
und Begleithunde, die zwar gerne mal ein Mäuseloch kontrollieren aber deren Jagdeifer erzieherisch im Zaum gehalten werden kann.
Alle
Terrierarten
zeichnen
sich
durch
ihre
Robustheit,
ihr
Temperament
und
Lernfähigkeit
aus.
Sie
sind
ein
Leben
lang
fröhliche
Hunde,
die
sich
aber
nur
anerkannten
Rudelmitgliedern
unterordnen
und
dass
macht
sie
für
die
therapeutische
Arbeit
nicht
so
geeignet.
Sie
sind
aber
sehr
gute
Familienhunde, wenn man ihre Art liebt und damit umgehen kann.
Beispiel:
Airedale
Terrier,
West
Highland
White,
Cairn
Terrier,
Scotch
Terrier,
American
Staffordshire
Terrier,
Staffordshire
Bullterrier,
Border
Terrier
Dachshunde (Teckel)
Der
Dachshund,
bekannter
unter
dem
Namen
Dackel.
Seine
ursprüngliche
Aufgabe
war
die
Jagd.
Trotz
der
geringen
Größe
schlugen
sie
sich
tapfer im Kampf gegen körperlich überlegene Gegner wie Fuchs und Dachs.
Familien
erobern
diese
Rassen
im
Nu,
denn
Dackel
sind
in
ihrer
Mimik
doch
unnachahmlich.
Auch
hier
beweisen
sie
Talent
auf
allen
Gebieten,
sie
sind
zärtlich,
rücksichtsvoll,
dreist
und
draufgängerisch,
je
nachdem
wie
die
Situation
es
erfordert.
Bei
liebevoll
konsequenter
Erziehung
wird
der
Dackel
zum
perfekten
Familienhund.
Seine
eher
geringe
Größe
lässt
mich
vom
Einsatz
in
der
Therapie
Abstand
nehmen,
aber
dass
hat
etwas mit meiner subjektiven Einstellung zu tun. Ansonsten ist der Dackel eher geeignet.
Gesellschafts- und Begleithunde
Diese
Gruppe
von
Hunden
war
in
und
ist
in
seinem
Ursprung
weder
einem
bestimmten
Aufgabengebiet
noch
Aussehen
zuzuordnen.
Sie
sind
zur
Freude
des
Menschen
gezüchtet
worden
und
deshalb
allesamt
angenehme
Familientiere.
In
der
Regel
haben
sie
wenig
Territorialbewusstsein
und
sind
sehr
verträglich.
Sie
sind
wachsame
aber
nicht
aggressive
Tiere,
zeigen
wenig
Jagdpassion
und
sind
alles
in
allem
auch
für
Anfänger
gut
geeignet.
Alle
diese
Eigenschaften
machen
sie
auch
für
die
therapeutische
Arbeit
sehr
geeignet.
Mich
selbst
hält
aber
ab,
dass
diese
Rassen
zumeist recht klein sind.
Beispiel:
Bichon
frisé,
Malteser,
Lhasa
Apso,
Shih
Tzu,
Tibet
Terrier,
Cavalier
King
Charles
Spaniel,
Pudel,
Mops,
Kromfohrländer,
Pekingese,
Löwchen, Boston Terrier
Jagdhunde
Ein
Jagdhund
bleibt
ein
Jagdhund
und
stellt
den
jagdlich
nicht
ambitionierten
Halter
leicht
vor
unlösbare
Probleme.
Obwohl
viele
Jagdhunderassen
seit
Generationen
als
Familienhunde
gezüchtet
werden,
können
sie
ihre
Jagdpassion
wenig
verleugnen.
Ein
entspanntes
Spazierengehen
mit
freilaufendem
Hund
ist
kaum
möglich,
eine
konsequente
Erziehung
von
Anfang
an
notwendig.
Aber
im
Umgang
mit
dem
Menschen
sind
sie
friedfertig
und
angepasst.
Sie
sind
als
Familienhunde
und
zur
Therapieunterstützung
zumeist
geeignet.
Zur
großen
Gruppe
der Jagdhunde zählen Laufhunde, Schweißhunde, Vorstehhunde, sowie Apportierhunde.
Beispiel:
Vorstehhunde
wie
Pointer,
Setter,
Münsterländer,
Weimaraner
oder
Deutsch
Kurzhaar,
Apportierhunde
wie
Retriever,
Stöberhunde
wie
Cocker Spaniel, Laufhunde wie Bracken.
Nordische Hunde
Der
Husky
und
seine
verwandten
Arten
werden
oft
als
Schlittenhunde
bezeichnet.
Damit
ist
aber
bei
weitem
nicht
erfasst,
für
welche
Aufgaben
er
alle
vom
Menschen
gezüchtet
wurde.
Vorrangig
bei
der
Züchtung
war
im
Übrigen
die
Aggressionsfreiheit
gegenüber
dem
Menschen.
Er
ist
darum
als
Schutzhund
völlig
ungeeignet.
Ansonsten
legten
die
Inuit
Wert
auf
seine
Geschicklichkeit
bei
der
Eisbärjagd,
auf
Ausdauer,
Gelehrigkeit
und
Unterordnung
unter
den
Menschen.
Weil
der
Husky
dem
Wolf
noch
eng
verwandt
ist,
waren
diese
Eigenschaften
leicht
züchtbar, denn der Wolf ist ein sehr soziales Wesen.
Nordische
Hunde
sind
Multitalente,
die
sich
neuen
Rollen
gut
anpassen
können.
Sie
sind
wegen
ihrer
freundlichen,
verspielten
Art
gute
Familienhunde
und
aktive
Begleiter
für
sportliche
Aktivitäten.
Sie
sind
gegenüber
Kindern
sehr
tolerant.
Sie
sind
aber
auch
sehr
enrgiegeladen,
so
dass
sie
neben
dem
Einsatz
in
der
Therapie
viel
zusätzlicher
Bewegung
brauchen.
Sie
verhalten sich zudem sehr unabhängig und benötig darum schon viel Hundeerfahrung für ihre Erziehung. Vom Wesen her sind nordische Hunde für die Mitarbeit in der Therapie geeignet.
Beispiele: Malamut, Samojede, Husky
Mischlinge
Ich
habe
durch
viele
Begegnungen
mit
Mischlingshunden
den
Eindruck
gewonnen,
dass
darunter
oft
geeignete
Therapiehunde
sind.
Ich
habe
für
mich dafür folgende Erklärungen gefunden:
o
Rassehunde
werden
auf
einseitige
Eignung
gezüchtet,
für
eine
ganz
spezielle
Aufgabe.
Darum
verlieren
sie
ihre
Anpassungsfähigkeit
an
neue
Situationen.
o
Bei
der
Züchtigung
steht
heutzutage
zumeist
das
äußere
Merkmal
zu
stark
im
Vordergrund.
Durch
das
Inzuchtphänomen
kommt
es
zunehmend zu genetischen defekten mit Verhaltensauswirkungen.
o
Kaufmännische Interessen verhindern die notwendige Zuchtwahl. Veräußert wird, was geboren wird.
o
Der
Mischling
verkörpert
die
Rückkehr
zum
Ursprung,
dem
Wolf.
Durch
die
rassenübergreifende
Kreuzung
vereinigen
sich
mehr
Eigenschaften
die
dem
Mischling
Anpassungsfähigkeit
zurückbringen
und
die
in
der
sich
wechselnden
Beziehung
zum
Menschen
genutzt
werden können
Für
mich
spricht
also
Einiges
für
die
Wahl
eines
Mischlingshundes,
so
wie
Bingo
einer
ist.
Wenn
dabei
noch
spezifische
gute
Rassenmerkmale
mit
einfließen,
ist
dagegen
ja
nichts
einzuwenden.
Wenn
es
sich
beim
Mischling
nicht
um
ein
Zufallsprodukt
handelt,
so
besteht
eventuell
die
Möglichkeit Hunde aus einem vorangegangenen Wurf der gleichen „Produktion“ kennen zu lernen.
Eignungstest für den Hund Pet Partners
®
Aptitude Test
Mit
dem
Pet
Partner
Aptitude
Test
hat
die
Delta
Society
eine
Untersuchungsform
entwickelt,
mit
der
die
Fähigkeiten
von
Tierführer
und
Tier
in
einer
ganz
lebendigen
Weise
geprüft
werden
können.
Der
Test
soll
ganz
speziell
darauf
zielen,
ob
Tierführer
und
Tier
an
tiergestützten
sozialen
Aktivitäten
teilnehmen
können.
Getestet
wird
mit
dem
PPAT
also
nicht
nur
die
Fähigkeit
des
Tieres,
sondern
auch
die
des
Tierhalters
und
die
Zusammenarbeit
von
Tier
und
Tierhalter.
Dieser
Test
sollte
nicht
mit
dem
in
Deutschland
verwendeten
Wesenstest
verwechselt
werden,
der zur Feststellung der Gefährlichkeit eines Hundes benutzt wird.
Der
Test
resultiert
aus
vielen
Untersuchungen,
bei
denen
mehr
als
600
ausgebildete
Beobachter
über
die
beobachteten
Tierreaktionen
befragt
wurden.
Aus
ihren
Beobachtungen
wurden
10
Situationen extrahiert, die wesentliche Auskunft geben sollen. Der daraus zusammengestellte Test kombiniert Szenarios mit unterschiedlichsten Anforderungen an Tier und Tierhalter.
A: Allgemeintest
Diese
Situation
entspricht
der
Untersuchung
bei
einem
unbekannten
Tierarzt:
Das
Tier
wird
einer
fremden
Person
ausgesetzt,
die
es
am
ganzen
Körper
untersucht.
Dabei
wird
geprüft,
ob
das
Tier
diese
Untersuchung
akzeptiert.
Der
Tierhalter
wird
dabei
geprüft,
ob
er
weiß,
wie
er
sein
Tier
bei
einem
solchen
Kontakt
präsentieren
kann
und
wie
e
r
das Tier unterstützen kann, die Situation zu akzeptieren und damit umzugehen.
B: Überschwengliches und ungeschicktes Streicheln
Bei
dieser
Übung
soll
geprüft
werden,
ob
das
Tier
genug
Selbstkontrolle
hat,
um
unbeholfene
Zuwendung
zu
tolerieren,
wie
sie
von
Menschen
mit
Behinderungen
ausgeht
oder
von
Menschen,
die
keine
hinreichende
Erfahrung
mit
Tieren
haben.
Der
Tierhalter
soll
dabei
beweisen,
ob
de
das
Tier
dabei
unterstützen kann, mit dieser Annäherung fertig zu werden.
C: Festhalten
Diese
Übung
prüft,
ob
das
Tier
es
annehmen
kann,
festgehalten
zu
werden.
Der
Tierhalter
soll
in
der
Lage
sein,
sein
Tier
so
zu
unterstützen,
dass
es
diese
Situation
akzeptieren
oder gar begrüßen kann.
D: Taumeln, Ungewöhnliches Gebärden
In
dieser
Übung
geht
es
um
die
Situation,
dass
sich
eine
Person
in
auffälliger
oder
unüblicher
Weise
verhält
und
dem
Tier
und
Tierhalter
nähert,
sowie
mit
beiden
interagiert.
Das
Tier
soll
dabei
dennoch
vertrauen
zeigen.
Geprüft
wird
auch,
ob
der
Tierhalter
hinreichende
soziale
Fähigkeiten
besitzt
mit
einer solchen Person umzugehen und sich gleichzeitig mit dem Tier
auseinanderzusetzen.
E: Ärgerliches Brüllen
In
dieser
Übung
werden
Tier
und
Tierhalter
einer
Situation
ausgesetzt,
in
der
eine
Person
lautstark
und
verbal
aggressiv
auftritt.
Es
wir
geprüft,
ob
das
Tier
kontrolliert
bleibt und ob der
Tierhalter dem Tier dabei helfen kann, solche Situationen zu bewältigen.
F: Stoß von hinten
Diese
Übung
prüft,
ob
das
Tier
es
bewältigt,
wenn
eine
Person
mit
ihm
zusammenstößt.
Der
Tierhalter
sollte
in
der
Lage
sein,
dem
Tier
bei
der
Bewältigung
der
Situation
zu helfen.
G: Eingekreist und berührt von vielen Menschen
Tier
und
Tierhalter
werden
hier
einer
Gruppe
von
Menschen
ausgesetzt,
von
denen
viele
gleichzeitig
den
Berührungskontakt
zum
Tier
suchen.
Es
wir
geprüft,
ob
das
Tier
mit
damit
fertig
wird.
Gleichzeitig
soll
geprüft
werden,
ob
der
Tierhalter
die
sozialen
Fähigkeiten
besitzt,
sich
nicht
nur mit der Gruppe von Menschen zu
unterhalten, sondern gleichzeitig noch auf das Wohlbefinden des Tieres aufmerksam zu bleiben.
H: Ignorieren
Ein
Tier
soll
nicht
unkontrolliert
Besitz
von
Gegenständen
nehmen.
Diese
Übung
soll
darum
prüfen,
ob
es
ein
Spielzeug
das
auf
dem
Fussboden
liegt
auch
ignorieren
kann.
Der Tierführer soll dabei zeigen, dass er
einen entsprechenden Einfluss auf das Tier ausüben kann.
I: Überraschende Begegnung
Diese
Übung
prüft,
ob
das
Tier
auf
eine
überraschende
freundliche
Begegnung
zurückhaltend
und
unaufdringlich
reagiert.
Es
soll
zum
Beispiel
nicht
an
einer
anderen
Person hochspringen.
J: Gesamtbeurteilung
Zusammenfassend
soll
noch
beurteilt
werden,
ob
der
Tierhalter
in
all
diesen
Übungen
die
Initiative
ergreifen
kann
und
nicht
nur
reagiert
bzw.
inaktiv ist, wenn es um den Umgang mit seinem Tier geht.
Entwicklungsphasen, Beurteilung und Erziehung von Hundewelpen
Grundsätzlich
zeichnen
sich
Hunde
als
äußerst
anpassungsfähig
an
verschiedenste
Lebensumstände
aus.
Kaum
ein
Tier
hat
es
geschafft,
sich
so
eng
dem
Menschen
anzuschließen
und
bei
ordnungsgemäßer
Aufzucht
und
Haltung
ein
Familienmitglied
zu
werden.
Die
wichtigsten
Voraussetzungen
für
eine
erfolgreiche
Integration
legen
der
Züchter,
bei
dem
die
Welpen
ihre
Prägungsphase verleben, und der spätere Halter, dessen wichtigste Aufgabe eine korrekte und liebevolle Sozialisierung seines zukünftigen Gefährten sein muss.
Prägungsphase
KONRAD
LORENZ
entdeckte
bei
Vögeln
und
Säugetieren
eine
„
Prägungsphase
“,
die
EBERHARD
TRUMLER
dann
bei
Wölfen,
sowie
Haus-
und
Wildhunden
untersuchte.
Seine
Bücher
sind zu Standardwerken für Hundeerzieher und –ausbilder geworden.
Prägung
ist
eine
spezifische
Art
des
frühen
Lernens.
Eine
Besonderheit
ist,
dass
das
prägende
Lernen
nur
innerhalb
einer
„sensiblen“
Phase
möglich
ist.
Sie
ist
ein
einmaliger
und
unwiederholbarer
Vorgang.
Sie
ist
ein
Lernphänomen,
bei
dem
Tiere
auf
die
Objekte
ihrer
sozialen
Beziehungen
festgelegt
werden.
Verstreicht
diese
sensible
Periode
ungenutzt,
so
wird
das
Tier
nicht
geprägt,
was
zu
schwerwiegenden
lebenslangen
Verhaltensstörungen
führt.
Gescheiterte
Prägungsvorgänge
sind
irreversibel
und
therapieresistent!
Somit
ist
von
vornherein
der
Kauf eines Welpen bei einem unbekannten Züchter ein Risiko.
Hunde
werden
als
„Nesthocker“
blind,
taub
und
hilflos
geboren.
Bei
Nesthockern
setzt
die
Prägungsphase
erst
ein,
wenn
die
Sinnesorgane
ausgeprägt
arbeiten
und
die
Bewegungen
koordinierter werden, d.h. frühestens beginnend im Alter von drei bis vier Wochen.
In
der
Prägungsphase
der
Welpen
finden
wir
die
einfachste
Form
des
Lernens,
das
so
genannte
„Obligatorische
Lernen“:
Hierbei
geht
es
um
die
Anpassung
des
Individuums
an
seine
Umwelt.
Es
ist
eine
biologisch
notwendige
Anpassungsleistung,
deren
wichtigstes
Element
das
Lernen
durch
Erfolgserlebnisse
darstellt.
Sein
exploratives
Verhalten
lässt
den
Welpen
immer
wieder
in
Situationen
kommen,
die
gemeistert
werden
wollen,
wobei
er
im
Spiel
wichtige
Verhaltensweisen
für
das
spätere
soziale
Zusammenleben
einübt
und
soziale
Verhaltensweisen
der
älteren
Rudelgenossen übernimmt, die er später seinerseits als „Traditionen“ an nachfolgende Generationen weitergibt.
Bei
Haushunden
ist
die
Prägungsphase
der
wichtigste
Lernabschnitt
für
das
spätere
Zusammenleben
mit
dem
Mensch:
In
dieser
Phase,
gekennzeichnet
durch
die
Neugier
und
die
angeborene
Lernbegabung,
werden
die
Welpen
auf
den
Menschen
geprägt.
Das
ursprüngliche
wölfische
Scheu-
und
Meideverhalten
wird
sich
später,
da
der
Mensch
als
ungefährlicher
Artgenosse
kennen
gelernt
und
angesehen
wird,
nicht
mehr
entwickeln.
Fehler,
die
während
dieser
Prägungsphase
im
Umgang
mit
dem
Welpen
gemacht
werden,
sind
beim
Hund
zeitlebens
nicht
mehr
korrigierbar. Während dieser Phase muss man sich darum intensivst mit den Welpen beschäftigen. Unterlässt man es, werden sie ihr Scheuverhalten nicht mehr ablegen.
Bereits
im
Alter
von
vier
bis
fünf
Wochen
zeigen
Welpen
die
ersten
Anzeichen
von
Aggression.
Neben
der
Furcht
ist
diese
Aggression
ein
wichtiger
biologischer
Faktor
des
Überlebens.
Durch
die
innerartliche
Aggression
werden
die
stärksten,
gesündesten
und
intelligentesten
Individuen
in
Rivalenkämpfen
selektiert,
finden
dadurch
ihre
Rangstellung
und
werden
als
Geschlechtspartner
ausgewählt,
was
zum
Heranzüchten
besonders
starker
Tiere
führt.
Es
kann
also
nicht
Ziel
einer
Hundezucht
sein,
aggressionsfreie
Tiere
zu
züchten.
Unerwünscht
ist
lediglich unkontrollierbare Aggressivität; deren Ursache in falschen Aufzucht- und Ausbildungsbedingungen zu suchen ist.
Sozialisierungsphase
Für
die
Welpen
beginnt
mit
ungefähr
der
neunten
Lebenswoche
die
Sozialisierungsphase.
Sie
lernen
durch
ihr
Aufwachsen
im
Rudel
die
Spielregeln
des
sozialen
Zusammenlebens.
Sie
lernen
Artgenossen kennen und haben Angst davor, sich zu weit von ihnen zu entfernen.
Der
Welpe
wird
in
dieser
Phase
alles
daran
setzen,
zu
seiner
Familie
zurückzufinden.
Er
lernt
darum
zunächst
die
nähere
Umgebung
seines
mütterlichen
Lagers
kennen,
entfernt
sich
aber
schrittweise
immer
weiter
vom
Körbchen,
orientiert
sich
dabei
auch
immer
wieder
an
älteren
Rudelmitgliedern,
vornehmlich
Muttertier
und
einem
eventuellen
„Kindermädchen“.
Hierbei
macht
er
positive
und
negative
Erfahrungen,
die
sich
dem
kleinen
Welpen
unauslöschlich
einprägen.
Erkennbar
ist
diese
Phase
am
auffälligen
Neugierverhalten
und
am
Spiel.
Die
damit
verbundenen
Lernprozesse
führen
zu
Verhaltensanpassungen.
Sie
bestimmen
die
individuelle
„Handlungsfreiheit“
und
müssen
bei
der
Erziehung
und
besonders
der
Ausbildung
des
Hundes
genutzt
werden.
Naturgemäß
ist
diese
Form
des
Lernens
beim
Menschen
am
extremsten
von
allen
Lebewesen
ausgeprägt,
in
einem
hohen
Maße
aber
auch
-
zumindest
im
Vergleich
mit
anderen
Säugetieren
-
beim
Hund.
Ein
gravierender
Fehler
in
der
Hundehaltung
ist
demnach
die
Vernachlässigung
der
Lernfähigkeit,
was
in
vielen
Fällen
zu
schwerwiegenden
Verhaltensstörungen des Hundes führen kann.
Generell
wird
von
vielen
Hundehaltern
die
Tatsache
ignoriert,
dass
Welpen
auf
soziale
Kontakte
mit
ihren
Wurfgeschwistern
angewiesen
sind,
weil
sie
sich
wichtige
Verhaltensgrundlagen
untereinander
selbst
beibringen.
Die
Kampfspiele
häufen
sich
in
diesem
Lebensabschnitt,
wobei
die
Welpen
lernen,
ihre
eigene
Stärke
abzuschätzen
und
auch
gezielt
einzusetzen.
Natürlich
kommen
ernsthafte
Verletzungen
bei
diesen
Spielen
der
Jungen
untereinander
kaum
vor:
Durch
den
Einsatz
der
nadelspitzen
Milchzähne
wird
eine
protestierende
Reaktion
des
Wurfgenossen
in
Form
eines
Schmerzensschreies
geradezu
provoziert.
Es
treten
jetzt
allmählich
jene
Mechanismen
in
Erscheinung,
die
Beschädigung
des
Art-
bzw.
Rudelgenossen
weitgehend
verhindern.
Gesunde
Hunde
aus
ordnungsgemäßer
und
liebevoller
Zucht,
die
hundegemäß
während
ihrer
ersten
Lebensmonate
aufgezogen
wurden,
haben
gar
keine
andere
Chance
als
gute
Hunde,
verlässliche Freunde und Kameraden zu werden.
Für
die
Jugendentwicklung
aller
sozial
lebenden
Tiere
ist
das
Spielen
von
wesentlicher
Bedeutung,
ebenso
wie
für
das
psychische
Wohlbefinden
des
erwachsenen
Hundes.
Wie
auch
beim
Menschenkind,
so
lernen
der
Welpe
und
später
der
Junghund
im
Spiel
vor
allem
in
der
Sozialisierungsphase
Dinge,
die
sie
im
späteren
Leben
im
sozialen
Zusammenleben
mit
Artgenossen
oder bei uns im „Familienrudel“ brauchen.
In
spielerischer
Form
können
Aggressionen
vermindert
und
die
Rangordnung
stabilisiert
werden.
Das
Spiel
dient
als
Puffer
zwischen
freundlichem
und
aggressivem
Verhalten
und
verhindert
den direkten Ausbruch einer schweren Aggression. Eine beginnende Aggression kann durch eine Spielaufforderung an den Sozialpartner abgeschwächt werden.
Wer
seinen
Hund
nicht
im
Spiel
fordert
und
ihm
die
Grundregeln
im
Umgang
mit
seinem
menschlichen
Sozialpartner
nicht
beibringt,
der
die
Stelle
des
einstigen
Rudelgenossen
eingenommen
hat, wird einen Hund erhalten, der sich dem Menschen gegenüber nicht sozial verhält, d.h. ihn im schlimmsten Fall verletzt oder gar tötet.
Die
spätere
Rangordnung
zeichnet
sich
früh,
innerhalb
der
Welpen
eines
Wurfes
ab,
wobei
dieser
Wurf
mit
seiner
Rangordnung
aber
noch
außerhalb
der
eigentlichen
Rangordnung
des
Rudels
lebt.
Schon
innerhalb
der
Junghunde
eines
Wurfes
sind
starke
individuelle
Unterschiede
zu
beobachten:
Einige
stärkere
und
größere
können
versuchen,
kleinere
und
schwächere
Individuen
zu
dominieren.
Ein
Kleiner
kann
sich
aber
durchaus
erfolgreich
zur
Wehr
setzen
und
sein
Recht
behaupten,
er
kann
aber
auch
-
wenn
er
nicht
genügend
Selbstbewusstsein
besitzt
-
zum
„Prügelknaben“
werden.
Damit
ein
Sozialgefüge
entstehen
kann,
müssen
die
Junghunde
in
ihrem
Charakter
unterschiedlich
sein.
Diese
vielfältigen
Unterschiede,
die
die
große
Variabilität des Verhaltensrepertoires des einzelnen Individuums als auch später des ganzen Rudels verursachen, sind natürlich verankert.
Der
Vaterrüde
hat
im
intakten
Sozialverband
gegen
Ende
der
Sozialisierungsphase
sein
Verhalten
gegenüber
den
Junghunden
geändert,
er
ist
autoritärer
geworden
und
bringt
ihnen
eine
straffe
Disziplin
bei.
Hunde
schätzen
Autorität,
aber
keinen
Despotismus.
Die
Erziehung
erfolgt
konsequent
und
sollte
als
Vorbild
für
die
Erziehung
unseres
eigenen
Junghundes
dienen,
die
spätestens in diesem Lebensabschnitt ernsthaft einsetzen sollte, um die in der Prägungsphase begonnene Sozialisierung auszudehnen und zu festigen.
Die
Sozialisierungsphase
ist
derjenige
Abschnitt
im
Leben
des
Hundes,
der
für
die
Beziehung
zwischen
ihm
und
dem
Menschen
nächst
der
Prägungsphase
die
größte
Bedeutung
hat,
hier
werden
die
Grundsteine
für
die
gesamte
weitere
Entwicklung
des
Hundes
als
soziales
Tier
gelegt.
Der
Hund
muss
lernen,
sich
in
das
Leben
in
der
Gemeinschaft
(in
das
„Familienrudel“)
einzugliedern
und
die
Fähigkeit
ausbilden,
sich
unterzuordnen
und
seine
Stellung
als
Rangniederster
zu
akzeptieren.
Geschieht
das
nicht,
erhält
man
einen
Hund,
der
sich
nicht
freudig
unterordnen kann, sondern bestenfalls ein Tier, das eine erzwungene Unterwürfigkeit aufweist.
Rangordnungsphase (ungefähr ab der 13. - 16. Lebenswoche)
Die
Rangordnung
hat
sich
innerhalb
der
Junghundschar
schon
in
spielerischer
Form
in
den
vorhergegangenen
Wochen
locker
entwickelt,
man
konnte
schon
die
„Klein-Alphas“
deutlich
ausmachen. Nun aber ist sie festgelegt und wird sich für einen längeren Zeitraum innerhalb der Tiere einer Altersgruppe bzw. eines Wurfes nicht mehr ändern.
Die „Klein-Alphas“ verhalten sich unter Altersgenossen wie der Alpha-Rüde im Verband der adulten Rudelmitglieder, nur dass die „Klein-Alphas“ sich sehr viel aggressiver gebärden können.
Das
Aufstellen
der
Rangordnung
der
Adulten
-
d.h.
das
Etablieren
einer
absoluten
sozialen
Hierarchie
-
erfolgt
meist
unter
aggressiven
Handlungen,
wobei
es
im
Normalfall
nicht
zu
ernsthaften
Verletzungen
kommt.
Bei
Hunden
ist
dabei
die
körperliche
Stärke
nicht
unbedingt
für
die
Stellung
innerhalb
der
Rangordnung
entscheidend,
sondern
vor
allem
die
Intelligenz
und
ein
gesundes
Selbstbewusstsein,
das
der
geschickte
Alpha
in
unnachahmlicher
Weise
zum
Ausdruck
bringt,
und
das
wir
allgemein
als
Dominanz
bezeichnen.
Hierzu
gehört
aber
auch
eine
besondere
Bereitschaft
zum
sozialen
Zusammenleben,
was
nicht
zuletzt
durch
die
Fürsorglichkeit
gegenüber
den
Welpen
demonstriert
wird.
Vom
Temperament
her
sind
extrem
aggressive
und
andererseits
sehr
ängstliche
Hunde
für
höhere
Positionen
im
Rudel
überhaupt
nicht
geeignet.
Sie
sind
eher
Individuen,
die
zwischen
Angst
und
Angriffslust
die
Waage
halten
und
es
verstehen,
ihr
jeweiliges
Verhalten
situationsbedingt
zu
modifizieren.
Und
genau
diese
Ängstlichen
Tiere
müssen
wir
für
unsere
therapeutische
Arbeit
ausscheiden.
Sie
sind
in
ihrem
Sozialverhalten viel zu schwer berechenbar.
Das
Dominanzverhalten
-
hierzu
gehört
natürlich
auch
die
Unterwerfung
-
ist
zwar
unseren
Hunden
angeboren,
gehört
aber
in
dieser
Form
nicht
unbedingt
zum
ursprünglichen
Verhaltensrepertoire
des
Menschen;
der
Mensch
muss
es
also
intellektuell
lernen,
seine
Dominanz
dem
Hund
zu
signalisieren.
Dominanz
hat
aber,
was
viele
Hundehalter
und
vor
allem
-
ausbilder
oft
verwechseln,
nichts
mit
Strenge
oder
gar
Härte
zu
tun.
Ein
Hundehalter,
der
sein
Tier
wegen
seiner
vermeintlichen
oder
tatsächlichen
physischen
Überlegenheit
verprügelt,
erreicht damit kein zuverlässiges Gehorchen oder Unterordnung, er zerstört lediglich nachhaltig durch eine dem Hund unverständlich aggressive Haltung die soziale Bindung.
Ein
übermäßig
aggressives
Tier
wird
also
niemals
zum
Alphatier
aufsteigen,
allein
schon
weil
es
durch
sein
Verhalten
erwünschte
bzw.
sogar
überlebensnotwendige
soziale
Verhaltensweisen
verhindert. Die anderen Rudelmitglieder entwickeln in seinem Beisein ebenfalls starke Aggressionen, oder sie meiden es, d.h. sie fliehen und zwingen den Aggressor in die soziale Isolation.
Rudelordnungsphase
Der
Rangordnungsphase
schließt
sich
die
Rudelordnungsphase
an,
in
der
unsere
Haushunde
lebenslang
verbleiben.
Die
jungen
Hunde
müssen
Erfahrungen
beim
Zusammenarbeiten,
unbedingte
Disziplin
unter
Anerkennung
des
erfahrenen
Jagdführers,
sowie
Arbeitsteilung
lernen.
Die
Jungtiere
erfahren
dabei
die
Vorteile
des
Lebens
in
einem
wohlgefügten
Sozialverband,
bis sie nach der mehrjährigen Lernphase, in der sie ihre eigenen Erfahrungen mit der der Älteren vereinigt haben, außer der Geschlechtsreife auch die soziale Reife erreicht haben.
Da
sich
die
Tiere
eines
Rudels
untereinander
kennen
und
auch
um
die
Rangstellung
des
anderen
wissen,
wird
verhindert,
dass
bei
jedem
Konflikt
die
Stärke
des
Gegners
getestet
werden
muss.
Die
Rangordnung
wird
zwar
in
fast
allen
Fällen
aggressiv,
aber
in
Form
von
Ritualen
(„Kommentkämpfen“)
und
ohne
die
Absicht,
dem
anderen
ernsthaft
zu
schaden,
ausgetragen.
Den
Wölfen und auch ursprünglichen Hunden stehen hier eine Fülle von Droh- und Imponiergebärden und -gehaben zur Verfügung, die der Gegner erwidern kann.
Ist
die
Rangordnung
erst
einmal
festgelegt,
kann
das
Zusammenleben
im
Rudel
so
friedfertig
werden,
dass
man
die
Existenz
einer
solchen
starken
sozialen
Schichtung
nicht
auf
den
ersten
Blick vermuten würde.
Es sind immer einzelne herausragende Tiere, die den Zusammenhalt des Rudels als Leittiere beeinflussen, wobei aber nochmals deutlich darauf hingewiesen werden muss, dass der sogenannte
„Leitwolf“
eine
Fiktion
aus
romantisierenden
Abenteuergeschichten
ist.
Dennoch
ist
es
vor
allem
der
Alpharüde,
der
eine
wichtige
Position
beim
Zusammenhalt
des
Rudels
einnimmt.
Ebenso
unter
den
Rangniederen
gibt
es
ausgesprochene
Freundschaften,
wenn
zwei
Individuen
sich
gegenseitig
attraktiv
finden.
Die
stärkste
gegenseitige
Attraktion
und
auch
die
stärksten
Bindungen finden wir bei den ranghohen Adulten, die für die anderen im Zentrum des Interesses stehen, und in deren Nähe sich das Rudel bevorzugt aufhält. Unter diesen Hunden finden sich
die für ein therapeutisches Arbeiten geeignetsten.
Wölfe
haben
ein
ausgefeiltes
Kommunikationssystem.
Diese
Kommunikation
über
optische,
akustische
und
olfaktorische
Kanäle
finden
wir
auch
bei
unseren
Hunden
wieder.
Unsere
Hunde,
von
Geburt
an
scharfe
Beobachter,
erkennen
unsere
Absichten,
wenn
wir
für
uns
meist
unbewusste
und
auch
unbemerkte
Körpersignale
aussenden.
Wenn
der
Hund
darauf
reagiert,
vermutet
der Mensch nicht selten einen „sechsten Sinn“ bei seinem Vierbeiner.
Ein
Wolfsrudel
stellt
eine
wechselseitige
Form
des
Zusammenlebens
unter
starken
autoritären
Anführern
dar.
Das
Rudel
gibt
dabei
aber
auch
jedem
Individuum
die
Freiheit,
sich
seinen
Möglichkeiten
gemäß
frei
zu
entfalten.
Gerade
die
Tatsache,
dass
jedes
einzelne
Tier
einen
bestimmten
Rang
einnimmt
und
dort
diese
Fähigkeiten
zum
Wohl
des
Rudels
einsetzt,
macht
diese
Lebensgemeinschaft
so
ungemein
lebens-
und
überlebenstüchtig.
Wenn
in
den
Rangordnungskämpfen
der
Platz
und
die
Stellung
des
einzelnen
Tieres
festgelegt
und
dann
allgemein
ist,
entsteht durch Aktionen und Reaktionen des einzelnen Wolfes in der Gesamtheit des Rudels die in der Natur so einmalig erfolgreiche Sozialstruktur.
Die
Bindung
innerhalb
eines
Wolfsrudels
wird
dabei
durch
ein
für
uns
nur
schwierig
zu
verstehendes
soziales
Zusammengehörigkeitsgefühl
ermöglicht,
das
auch
das
Verhältnis
zwischen
Mensch
und
Hund
zu
einer
festen
Bindung
werden
lassen
kann.
Dieses
Gefühl
und
diese
Bindung
können
sich
nur
auf
der
Basis
gegenseitigen
Vertrauens
entwickeln,
die
absolut
frei
von
Furcht
sein
muss.
Entgegen
der
leider
auch
heute
noch
-
besonders
in
Kreisen
von
sogenannten
„Hundesportlern“
der
herkömmlichen
Art
-
weitverbreiteten
Ansicht,
der
Hund
müsse
seinen
Herrn
fürchten,
ist
Angst
ein
Faktor,
der
diese
innere
Bindung
nicht
zustande
kommen
lässt.
Aus
genau
diesem
Grund
wird
ein
aggressiver
Raufer
niemals
die
Alpha-Position
in
einem
Rudel
einnehmen, und aus dem gleichen Grund erreichen wir mit brutalen Methoden und Prügeln nichts bei der Erziehung unseres Hundes, wir zerstören lediglich sein Vertrauen.
Literatur
- TRUMLER, Eberhard: Mit dem Hund auf du. München (1971)
- TRUMLER, Eberhard: Hunde ernst genommen. München (1974)
- TRUMLER, Eberhard: Das Jahr des Hundes. Mürlenbach (1984)
- TRUMLER, Eberhard: Der schwierige Hund. Mürlenbach (1986)
- TRUMLER, Eberhard: Trumlers Ratgeber für den Hundefreund. München (1993)
- WEIDT, Heinz & Dina BERLOWITZ: Das Wesen des Hundes. Augsburg (1998)
A
Im
Rahmen
einer
3-tägigen
Fortbildung
zum
Einsatz
von
Hunden
in
der
Psychotherapie
und
pädagogischen
Arbeit
sollten
die
Teilnehmer
auch
Informationen über die Auswahl eines Therapiehundes bekommen. Dieses Skript ist dafür entstanden.